
Chankatag am 11. Mai 2025 in Schmöckwitz und Friedens(t)räume
Wie in jedem Jahr stand dieser Tag im Zeichen der Partnerschaft unserer Gemeinde mit der Gemeinde in Chanka/Äthiopien.
Dieser Tag dient einerseits der Danksagung an alle SpenderInnen, für ihre Treue und Bereitschaft unsere Projekte unter dem Dach der Gemeindepartnerschaft in Chanka zu unterstützen.
Und wir wollen diesen Anlass auch nutzen um all die Menschen, die sich über die Partnerschaft hinaus in Äthiopien engagieren, einzuladen. Es ist uns wichtig, durch den Raum der Begegnung unsere Netzwerke zu stärken, neue Beziehungen zu knüpfen und auch Menschen für unsere Arbeit zu interessieren.
Nicht nur die offizielle Partnerschaft zwischen zwei Kirchengemeinden, sondern auch Freundschaften und vielfältige Verbindungen knüpfen unser Beziehungsnetz nach Chanka in Äthiopien. Die Situation, dass wir an diesem Tag zusammenkommen, verbindet uns miteinander, lässt uns Anteil nehmen an unseren gegenseitigen Lebenswelten. Und zeigt die Verlässlichkeit als Partner und Freunde.

Der Schmöckwitzer Kirchberg, bei frühlingswarmem und sonnigem Wetter, bot eine einladende Umgebung zum Verweilen für Gäste und Vorübergehende. An verschiedenen Ständen gab es Informationen zu den Projekten, Fair Trade Handel Waren, Alltagsgegenstände aus Äthiopien, frisch zubereiteten Kaffee und äthiopische Finger Food Spezialitäten.
Partnerschaft unter so ungleichen Bedingungen verführt leicht zu der einseitigen Perspektive der „reicheren“ Geberinnen. Pfarrer Matthias Hanke forderte uns dahingehend mit seinem Predigttext aus dem Markusevangelium über die Speisung der 5000 heraus. Jesus will mit den Hungrigen sein Brot teilen und dieses Teilen geschieht nicht aus dem Überfluss heraus. Das Teilen, weil einer sieht das der andere in Not ist. Das Teilen als ein Weitergeben durch viele Hände. Die Empfänger werden auch zu Gebern. Denn dadurch, dass jeder zugleich gibt und empfängt, begegnen sich beide auf Augenhöhe. Die Voraussetzung dafür ist der Blick füreinander.
Den nachfolgenden Vortrag von Anne Schorling über Lebens(t)räume gestalten – Spuren des Friedens in Äthiopien
hatten wir bewusst ausgewählt. Wir wollten in der Kriegs – und Krisenzeit daran anknüpfen, dass es schon wegeweisende Ideen in den Kulturen gab, um Menschen in Verbindung zu bringen und Gewaltfreiheit zu leben.
Beispiele dafür waren u.a.
Unser Überleben hier in Europa und das Überleben Äthiopiens als Staat in der AU hängt von einem verhandelten Frieden zwischen den Verantwortlichen der Regierungen und den beteiligten kriegsführenden Staaten ab. Die Hoffnung der Menschen überall auf der Welt steht für einen Leben ohne Angst und Zerstörung und die Zuversicht dafür.

Unserer Hoffnungswünsche für die Menschen in Chanka haben wir aufgeschrieben und in einer Arche Noah gesammelt. Die Arche als Zeichen dafür, dass etwas bewahrt wird, auf die Reise geht und ankommen wird. Inzwischen sind unsere Wünsche in Chanka angekommen und wurden am 1. Juni im Gottesdienst verlesen.

Wir bauen eine Brücke über die Entfernung hinweg. Wir begreifen den Perspektivwechsel als Chance, uns als Menschen überall auf der Welt, mit der Unterschiedlichkeit unserer Prägungen und Kulturen, würdig begegnen zu können. Diese Brücke kann sowohl die eigene innere und auch die äußere Grenze der Lebenswelten überwinden.
Juli 2025 Martina Jambor
